Am Ufer des Ganges zu Bonn
Warst Vater mir nicht
noch die Mutter
Unbestimmt und wesenhaft
liegt Dein Tiefsein in der Breite
ruhevoller Willenskraft
Ruderboot und Kohlenschiffe
Treibholz, Haupt- und Staatsaktion
trägst und schleppst Du, sehr gemächlich,
alle gleich: Auf und davon!
Strom der Deutschen; der Franzosen
Wacht am Rhein und Vater Rhein
Fluss der Früh- bis Spätromantik
Rheingold, Rheinbund, Mutterstrom
Mir bleibst Du: der Heimatganges!
Götterfluss: Om Hare Rhein!
Sitze ich an Deinen Ufern
fließe ich ins Ganze ein
Eine Art Kapitalismus
nennt man sehnsüchtig nach Dir
eben weil's breit und gemächlich
zugegangen sei in ihr
Heut rennt's schneller, bös und giftig
in der Menschenwelt dahin
Du bleibst dessen unbeeindruckt
Wissend um den breitern Sinn
der allein darin besteht,
dass, was Bäche runtergeht,
bald darauf in Flüssen landet,
um, sofern sie nicht versandet,
einzugehen in ein Meer
- das dann auch vergänglich wär...